Schon in aller Frühe am 23. September versammelte sich die Stufe 10 des Eschbach-Gymnasiums, die trotz Müdigkeit gerne bereit war, nach Berlin aufzubrechen. Während der Busfahrt stiegen Aufregung und Freude auf die Stadt. Nach etwa 8 Stunden war es endlich soweit, wir waren angekommen und vor uns sahen wir die äußerlich etwas brüchige Unterkunft, in der wir die nächsten Tage verbringen sollten. Allerdings ließen wir uns davon nicht weiter beeindrucken. Stattdessen machten wir uns für die bevorstehende Stadt-Rallye fertig. Durch diese Rallye bekamen wir einen wunderbaren ersten Eindruck, bei der wir uns eigenständig vom Reichstagsgebäude, zum Brandenburger Tor und weiter bis zum Holocaust Denkmal fortbewegen konnten und dazu Aufgaben und Rätsel bearbeiteten.
Am nächsten Tag besuchten wir das Stasigefängnis Hohenschönhausen, welches wie das Holocaust-Denkmal ein wichtiger Teil der deutschen Geschichte ist und somit auf keinen Fall ausgelassen werden durfte. Bereits beim Betreten konnte man sich die grausamen Taten bildlich vorstellen: ein Ort, wo früher Menschen eingesperrt und gefoltert wurden. Dort wurden einige unserer Stufe sogar von Zeitzeugen herumgeführt, welche selbst dort inhaftiert gewesen waren und nun ihre persönlichen Erfahrungen mit uns teilten. Durch diese Geschichten waren die Erinnerungen an die unmenschlichen Taten der Stasi und des DDR-Regimes förmlich greifbar. Ich bin mir sicher, dass ich für viele spreche, wenn ich sage, dass dieser Besuch uns nachhaltig beeindruckt und schockiert hat. Passend dazu folgte eine Tour zur Geschichte der Berliner Mauer. Am Ende dieses geschichtsträchtigen Tages gingen wir in den Club Matrix für Jugendliche, in dem viele getanzt oder bei Musik und alkoholfreien Getränken zusammensaßen. Es war ein entspannter Ausklang dieses Tages.
Da wir vom Club erst spät in der Nacht ins Hostel zurückkamen, begann unsere Spreetour an diesem Mittwoch erst etwas später. Das größte Highlight dieses Tages war allerdings unser Ausflug zum Bundesrat und zum Bundestag. In diesen zwei Institutionen konnten wir durch unser Wissen, welches wir im Unterrichtsfach „Gemeinschaftskunde“ erlernten, glänzen. Dazu hatten wir im Bundestag die Möglichkeit, mit dem Abgeordneten Maximilian Mörseburg vom Wahlkreis Stuttgart II zu reden und ihm Fragen zu stellen. Für uns endete der Tag schließlich mit dem Besuch der Kuppel des Reichstagsgebäudes.
Unser Donnerstag in Berlin begann mit einer Führung durch das Futurium, ein Museum, welches sich den Erfindungen und Entwicklungen der Zukunft im Städtebau, der Politik und Wirtschaft sowie der Technik z.B. der Robotik widmet. Eines dieser Exponate, das ich interessant fand, war z.B. eine Wahlkabine, die durch biometrische Ermittlungen bestimmt, welche Partei du wählst. Da dies unser letzter Tag in Berlin war, bekamen wir am Nachmittag viel Freizeit, um uns frei in der Stadt zu bewegen. Einige von uns besuchten das KaDeWe, das Kaufhaus des Westens, jedoch war unser Budget zu klein, um uns dort etwas zu kaufen. Andere gingen zur East Side Gallery, dem längsten noch erhaltenen Mauerabschnitt in Berlin. Auch das berühmte Bruderkussgemälde konnten sie dort besichtigen, das Graffiti zeigt die früheren Staatschefs der UdSSR und der DDR.
Um die Woche in Berlin gebührend abzuschließen, organisierten unsere Lehrer einen Bowlingabend. Dies war ein wunderbarer Abschluss, den wir alle sehr genossen.
Am Freitag ging es wieder zurück nach Stuttgart. Auf unserer Berlinfahrt sind wir alle mehr zusammengewachsen und konnten neue Freundschaften schließen, die auch danach noch anhalten.