Karo stellt sich vor

Hallo liebe Leserinnen und Leser,

mein Name ist Karoline Berweiler und ich sorge indirekt dafür, dass ihr regelmäßig kleinen Häufchen Ziegen-Köttel auf dem Schulgelände ausweichen müsst. Nicht, dass ich sie mit Absicht da platzieren würde, sondern die Ziegen hinterlassen sie eben bei unseren Spaziergängen (mehr dazu im Interview von Kiara).
Was bei manchen immer noch für Überraschung sorgt, ist für mich schon lange zur Routine geworden. Zwar verließ ich 2016 nach meinem Abitur das Eschbach-Gymnasium, jedoch nicht den Schafstall.

Denn seit Anfang der 5. Klasse als Mitglied dabei und von der Klasse bis zum Abitur als AG-Leitung, sind mir die Ziegen sehr ans Herz gewachsen. Mittlerweile begleite ich unsere Schützlinge nun schon seit über 14 Jahren, die meisten davon seit dem Tag ihrer Geburt und einige auch bis zum Moment ihres Todes. Anfangs unterstützte ich nach meinem Schulabgang die Schafstaller/innen noch beim Wochenenddienst, Ausmisten und Klauenschneiden, doch vor ein paar Jahren habe ich das an den damaligen Vorstand abgegeben und komme beispielsweise noch, wenn tierärztliche Anwendungen nötig sind, mache weiterhin den Sonntag-Abenddienst und bin natürlich auch unter der Woche mehrmals da, um mit den Ziegen zu schmusen und spazieren zu gehen. Der/ die ein oder andere hat uns bestimmt schon mal unterwegs gesehen! 🙂
Neben den Schulziegen begleiten Tiere mich schon mein ganzes Leben, erst hobbymäßig und nach der Schule dann auch beruflich während meiner Ausbildung zur Tiermedizinischen Fachan-gestellten etwa, dem anschließenden FÖJ im Wildpark Bad Mergentheim und dort auch noch weiterhin neben meinem aktuellen Biologie-Studium, in dessen Rahmen ich momentan meine Bachelor-Arbeit über „Kognition von Nutztieren“ schreibe.
Natürlich gehören zur Pflege von Tieren auch manchmal traurige und schmerzvolle Momente, aber zum größten Teil ist die Zeit mit ihnen ein wahres Geschenk, wie das Spazierengehen, ausgiebige Schmusestunden und ein Ziegenbaby auf dem Arm zu halten. Oder auch einfach ihre jeweiligen, ganz eigenen Charaktere zu erleben und wie sie sich im Laufe ihres Lebens entwickeln gibt einem sehr viel zurück – eine Atempause vom Alltag, Entspannung, frische Luft, und auch schlicht und ergreifend Spaß.
Da nicht alle diese Möglichkeit daheim haben, ist es ein besonderes Markenzeichen des EGSF, seinen Schülerinnen und Schülern im Rahmen der Schafstall-AG diese Erfahrungen zu ermöglichen. Daher möchte ich noch vielen Dank ausrichten an Generationen von Schüler/innen, Eltern, Lehrer/innen und Schulleitern, die es alle möglich machen/ gemacht haben, dass unsere Ziegen an dieser Schule ein Zuhause finden und Kindern wie mir früher die Möglichkeit geben, verantwortungsvollen Umgang und das tolle Wesen von Tieren kennen zu lernen, die man nicht mal eben im Vorgarten oder Kinderzimmer halten kann.


Weiter so!
Liebe Grüße
Karo (2022)