Gemeinschaftskunde
  • Verschwörungstheorien – wo kommt die Faszination her und wie kann ihnen begegnet werden?
  • Mobbing, Hass und Hetze in Social Media – wie unterbinden?
  • Welche Gefahren bedrohen den weltweiten Frieden oder den Frieden in Europa?
  • Kann die UNO den Frieden sichern?
  • Was ist liberal und konservativ eigentlich? Wofür steht welche Partei?
  • Warum haben andere Länder einen Präsidenten, wir einen Kanzler?
  • „Mehr Demokratie wagen“ – Sollen bundesweite Volksabstimmungen eingeführt werden?
  • Zuwanderung nach Deutschland – Chance oder Risiko für unsere Gesellschaft?

Mit solchen und weiteren Fragen beschäftigst du dich im Fach Gemeinschaftskunde. Aber warum brauchen wir überhaupt dieses Schulfach?

Demokratie lernen

Um es mit den Worten unseres amtierenden Bundespräsidenten zu sagen: „Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit.“ Dass er damit richtig liegt, zeigte nicht zuletzt der Sturm aufs Kapitol in den USA, zu dem ein demokratisch gewählter Präsident aufgerufen hat.

Aber auch hier in Deutschland gibt es Strömungen, die insbesondere die Corona-Pandemie dazu nutzen, unsere rechtstaatliche Demokratie in Frage zu stellen und zum Widerstand gegen die demokratischen Institutionen aufzurufen. Das geht so weit, dass sogar Mordaufrufe an Ministerpräsidenten und anderen Politikern auf verschiedenen Social-Media-Kanälen kursieren. Auch aktuelle Entwicklungen innerhalb Europas, wo in Ländern wie Ungarn und Polen der Rechtsstaat nach und nach zurückgebaut wird, machen uns darauf aufmerksam, dass wir uns für den Erhalt unserer freiheitlichen Demokratie einsetzen müssen. Politisch mündige Bürger sind die Voraussetzung für unser nach demokratischen Prinzipien funktionierendes politisches System. Deshalb ist es die wichtigste Aufgabe der Schule, insbesondere aber des Faches Gemeinschaftskunde, die Schülerinnen und Schüler zu demokratischem Denken und Handeln zu befähigen und zu ermutigen. 

Das Fach Gemeinschaftskunde

Das Fach Gemeinschaftskunde hilft dabei, dass die Schülerinnen und Schüler eine demokratische Grundeinstellung entwickeln und zu selbstständig denkenden, rational urteilenden und sozial verantwortlich handelnden Staatsbürgern werden, die eigenständig ihre politische Meinung vertreten, aber auch Kritik an den eigenen Urteilen tolerieren können. Wesentlich ist die Verinnerlichung demokratischer Grundwerte und Haltungen, die auf den Grund- und Menschenrechten basieren, wie etwa Gewaltfreiheit und Zivilcourage. 

Auf der Grundlage solider Fachkenntnisse wird die Fähigkeit vermittelt, sich in der komplexen Welt der Politik orientieren zu können. Wir versetzen mit unserem Unterricht die Schülerinnen und Schüler in die Lage, politische Prozesse und Entscheidungen zielgerichtet zu analysieren, über diese kriterienorientiert zu urteilen und, darauf aufbauend, reflektiert politisch zu handeln. Uns ist wichtig, dass die Schülerinnen und Schüler erfahren, wie sie die Geschehnisse in unserem Land aktiv mitgestalten können. Dazu setzen sie sich in schulischen Kontexten durch planvolles simulatives, produktiv-gestaltendes oder reales politisches Handeln (zum Beispiel an außerschulischen Lernorten) mit politischen Fragen und Problemen aktiv auseinander. 

Was unsere Fachschaft ausmacht

Unsere junge und motivierte Fachschaft orientiert sich bei der Auswahl von Lerngegenständen an aktuellen Problemen und deren Lösungsvorschlägen. Auswahlkriterien sind u.a. Betroffenheit (Relevanz für die gegenwärtige Lebenssituation und Interessen) und Bedeutsamkeit (Relevanz für die Allgemeinheit oder die Zukunft). Darüber hinaus verknüpfen wir unseren Unterricht mit praktischen Erfahrungen aus der Lebenswelt. So besuchen wir zum Beispiel Gerichtsprozesse, laden Politiker verschiedener Parteien zu Gesprächen und Diskussionen ein und machen Exkursionen in den Landtag oder das EU-Parlament in Straßburg. Außerdem findet in Klasse 10 eine Studienfahrt nach Berlin statt, während der wir u.a. den Bundestag besichtigen und in der Regel ein Gespräch mit einem oder mehreren Bundestagsabgeordneten organisieren können.

Ein weiterer ganz zentraler Baustein, der über den Regelunterricht hinausgeht, ist der Wettbewerb Jugend debattiert, der in Klasse 9 und 10 fester Bestandteil der Curricula in den Fächern Deutsch und Gemeinschaftskunde ist. In diesem Wettbewerb lernen die Schüler: innen sich über politische Themen inhaltlich sachrichtig, ausdrucksstark, überzeugend und respektvoll auszutauschen. Das Projekt ist zentraler Bestandteil demokratischer Gesprächskultur.

Projekten jeglicher Art, die einen Zusammenhang zum Bildungsplan aufweisen, stehen wir offen gegenüber.

Besuch des Bundestagsabgeordneten Maximilian Mörseburg im November 2021

(Vorbereitung der J2 auf die Studienfahrt nach Berlin)