Der LK im TüChemLab an der Universität Tübingen

Am 15.12.2023 unternahm der Chemie-Leistungskurs der J2 eine Exkursion zur Eberhard Karls Universität in Tübingen. Anfangs war die Freunde auf den Universitätsbesuch einseitig, doch im Verlauf des Schülerlabors der Chemie Fachdidaktik, schlug die Freude auch auf die Schülerseite über. In Motivationsreden stellte uns Frau Turan die Universitätsstadt vor, deren Fakultas über die ganze Stadt Tübingen verteilt ist und klärte uns über die ersten Schritte auf, die man als angehende Studierende beachten solle. Die mathematisch-naturwissenschaftlichen Studiengänge liegen auf der Morgenstelle und auf der Busfahrt dort hin wurden wir mit lustigen Laborgeschichten amüsiert. Angekommen erhielten wir im Seminarraum von den Lehramtsstudierenden eine Einführung in die Thematik der Exkursion „TüChemLab“. Denn wir sollten mit den anstehenden Experimenten einen tieferen Einblick in chemische Reaktionen erhalten, welche im Unterricht oft mit nur einem Reaktionspfeil dargestellt werden und sollten erforschen, wie wir den Verlauf einer chemischen Reaktion erkennen und beeinflussen können. Unser Vorwissen mussten wir zunächst unter Beweis stellen, indem wir aus Knete eine nukleophile Reaktion in ihren einzelnen Schritten darstellen und diese fotografisch festhalten sollten. Nach der Einführung im Seminarraum wurden wir ins Labor geführt und wurden mit dem notwendigen Equipment, Schutzbrillen und Laborkittel, ausgestattet. Doch bevor es wirklich losging mussten wir, wie auch in der Schulen, und zunächst einer Sicherheitsunterweisung unterziehen. Das Besondere hierbei war die Ausstattung des Uni-Labors: Die Augendusche war mit zwei Duschköpfen ausgestattet, sodass beide Augen im Ernstfall gleichzeitig ausgewaschen werden konnten. Auch war eine Ganzkörperdusche über jede Tür im Labor angebracht, welche jedoch keinen Abfluss besaß und für den ein oder anderen Ärger oder besser gesagt Überschwemmung an der Uni gesorgt haben soll.
Nach der Sicherheitsunterweisung durften wir schließlich unter der Aufsicht der Lehramtsstudierenden mit der praktischen Laborarbeit beginnen. An der ersten Station untersuchten wir, bei welchen Stoffen ein nukleophiler Angriff stattfindet und wie dieser beeinflusst werden kann. Hierbei durften wir die Arbeiten der Chemikerin Hilda Ingold nachstellen und uns mit ihren Forschungsfragen unter Verwendung von Originalquellen auseinandersetzen.
An der zweiten Station untersuchten wir das Farbstoffmolekül Lycopin, welches dem Tomatensaft seine charakteristische rote Farbe verleiht. Wir beeinflussten die Reaktion so, dass wir das Lycopin mithilfe von Bromwasser extrahiert und als als Reinstoff analysieren konnten.
An der dritten und letzten Station konnten wir eine farbige Rauchsäule herstellen, ähnlich wie man diese auch aus dem Militär oder von Festivals kennt. Das besondere hierbei war, dass die Studentin, welche diese Station betreute, ihre Masterarbeit über dieses Schülerexperiment schrieb und dieses möglicherweise bald auch im Bildungsplan verankert und aufgenommen wird. Deshalb wurden wir abschließend zur Versuchsdurchführung und allgemein zur Bedeutung des Versuchs interviewt und stellten fest, wie in der Forschung nach umweltfreundlichen, kostengünstigen und immer besseren Alternativen gestrebt wird um alltägliche Gegenstände oder technische Einsatzgebiete zu verbessern – hier lernten wir das Ganze am Beispiel des Rauchmelders kennen.
Zwischen den Stationsarbeiten machten wir unsere Mittagspause in der Mensa der Universität und kamen mit den Chemie-Studierenden ins Gespräch. Die Exkursion an der Universität Tübingen ermöglichte uns einen tieferen Einblick in die Chemie, den man so im regulären Schulunterricht nicht erhält. Des Weiteren gewannen wir einen Einblick in den Alltag eines Studierenden in Tübingen.
Wir danken unserer Lehrkraft Frau Turan und der Eberhard Karls Universität Tübingen aufrichtig, dass sie uns dieses Erlebnis ermöglicht haben.

Geschrieben von Gergö Boross, Reda Naji Mustafa