Im Rahmen der Themeneinheit „Kunststoffe“ bot sich dem Chemie Leistungskurs die einmalige Gelegenheit, am 04.11.2024 eine Exkursion nach Tübingen ins TüChemLab zu unternehmen. An der Universität Tübingen war der Tag ganz den Kunststoffen gewidmet – einem allgegenwärtigen Material, das uns stets im Alltag begleitet…
Angefangen am Bahnhof fuhren wir miteinander kuschelnd in einem etwas überfüllten Bus auf die Morgenstelle. Unterwegs erhielten wir von unserer Lehrkraft Frau Turan wertvolle Einblicke und Informationen rund um das Studentenleben. Auf der Morgenstelle angekommen, ging es zuerst scheinbar unendlich treppauf und treppab. Angekommen lagen wir mit der Sicherheitsanweisung los und wurden mit Schutzbrillen und sauberen Laborkitteln (im Gegensatz zu den verätzten aus der Schule), ins Labor. Dort angekommen stellten wir aus unserem Plastikbecher (aus PLA) zunächst Granulat her. Hierfür nutzten wir unter anderem einen herkömmlichen Standmixer, der unserem Enthusiasmus leider nicht standhielt und kaputt ging – Upsi. An dieser Stelle ging es dann weiter zur Synthese von Polymilchsäure- Kunststoffen. Diese stellten wir aus nur wenigen Chemikalien, mehrheitlich Naturstoffen, selbst her.
Währenddessen wurde unser Granulat mithilfe eines Extruders zu Filament verarbeitet: unsere Kunststoffkörnchen wurden eingeschmolzen und in eine fädige Form gebracht. Unterdessen legten wir eine kleine Mittagspause ein. Zusammen mit Frau Turan und Frau Özbay, unserer Praktikantin, machten wir uns auf den Weg zur Cafeteria. Gestärkt mit Kuchen, Pommes und Pizza gingen wir schließlich zurück ins Labor.
Nach einem kurzen interessanten Theorieblock durften wir unseren eigenen kleinen Gegenstand entwerfen und anschließend mithilfe eines 3D-Druckers drucken. Hierbei nutzten wir das anfangs produzierte Filament.
Ebendieser direkte Einblick in die Herstellung, Verarbeitung und Verwertung von Kunststoffen war eine äußerst eindrucksvolle und einmalige Erfahrung. Zu betonen ist außerdem, dass wir nicht nur wissenschaftliche Erkenntnisse gewinnen konnten. Mit den Experimenten im Uni-Labor merkten wir, wie wichtig ein bewusster und nachhaltiger Umgang mit Ressourcen ist und was sich alles für komplexe Prozesse hinter einer einfachen Plastikflasche verbergen.
Nachdem wir unseren Laboraufenthalt beendet hatten, nahmen wir einen (nicht geringer überfüllten) Bus zum Schaf Cafe. Mit Kaffee und heißer Schoki ließen wir den Tag ausklingen und machten uns gewärmt zurück auf den Weg nach Stuttgart. Unterwegs konnten wir die Altstadt Tübingens und den Ausblick auf der Neckarbrücke bewundern. Für uns alle war dieser Tag einmalig und unvergesslich, auch wenn wir am Ende eindeutig genug hatten von Schutzbrillen.
Wir danken herzlichst unserer Lehrerin Frau Turan, die uns dieses schöne Erlebnis ermöglichte und uns stets mit Rat zur Seite stand. Unser Dank gilt außerdem auh Frau Özbay, die uns auf allen Etappen begleitete und uns bei Fragen unterstütze. Zu guter Letzt danken wir auch der Universität Tübingen und allen MitarbeiterInnen.
Insgesamt war es eine sehr schöne Exkursion, die uns bereicherte. Wir hoffen, möglichst bald wieder ähnliches unternehmen zu dürfen – bitte Frau Turan!
Geschrieben von Jeenan Naji Mustafa