von Schafen zu Ziegen

Wir, die Kinder der Schafstall-AG (Schüler*innen aller Stufen), möchten Ihnen davon berichten, was sich bei uns in den letzten zwei Schuljahren alles ereignet hat.

Eigentlich dürften wir uns nicht mehr Schafstall-AG nennen, denn wir besitzen nunmehr gar keine Schafe, die der AG vor ca. 20 Jahren ihren Namen gaben. Das kam so: Im Januar 2010 ist Lea, eine der drei Heidschnucken, die wir damals noch hatten, gestorben. Sie hatte wohl etwas Falsches gefressen, das Besucher über den Zaun geworfen hatten — und das, obwohl wir extra neue Fütterungs-Verbots-Schilder angebracht hatten.

Die anderen beiden Schnucken, Brauni und Scheuli, haben wir dann zu einem Bauern in Kornwestheim gebracht, damit ihnen nicht das Gleiche passiert wie Lea.

Also haben jetzt die Ziegen, die noch leben, das Sagen: Jay-ay, Jumper, Speedy, Chrissi und Räuber.

Unser Vorstand hat aber beschlossen, aus Traditionsgründen unseren alten Namen beizubehalten.

Unsere Ziegen halten uns aber auch ohne schafliche Unterstützung auf Trab.

Vor einiger Zeit mussten wir alle Böcke durch unseren Tierarzt kastrieren lassen — damit die Natur nicht ungehindert ihren Lauf nimmt.

Auch wegen anderer Kleinigkeiten (Pansenverstimmungen etc.) haben wir regelmäßigen Tierarztbesuch. Auch kümmern wir uns beständig um die Pflege des Geheges, des Stalles und der Unterstände, unter anderem mit Ausmisten und regelmäßigem Einstreuen mit frischem Stroh. Aber auch die Ziegen wollen — oder vielmehr müssen — gepflegt werden, wozu auch das Klauenschneiden gehört. Das mögen sie gar nicht, aber seit wir eine neue Klauenschere haben, geht es trotzdem ganz gut. Des Weiteren müssen wir, besonders jetzt in der Winterzeit, zweimal täglich Heu zufüttern und ganzjährig für frisches Wasser sorgen.

Und als wären all diese Dinge nicht schon Arbeit genug, überlegen sich die Tiere immer noch Extraaktionen für uns.

So kam es früher regelmäßig vor, dass manche Ziegen ihren Kopf durch den Zaun gesteckt haben. Durch die Hörner konnten sie ihren Kopf allerdings oft nicht mehr zurückziehen und hingen fest. In der Regel haben sie dann das ganze Schulgelände durch ihr Meckern in Aufruhr versetzt, so dass wir immer wieder schnell wussten, was los war. Um uns und den Tieren diesen Stress zu ersparen, haben wir den Zaun dann mit Maschendraht verstärkt und hatten so einige Monate Ruhe. Im Oktober 2010 allerdings kam eine der Ziegen auf die Idee, sich als „Zirkusziege“ zu betätigen — mit besonders akrobatischen Sprüngen über den Zaun.

Nun mussten wir ständig den Ausbrecher einfangen und alle anderen Ziegen, — die unsere Einfangaktion ausnutzten, um selber auszubrechen. Das gab des öfteren lebhaften Aktionen, bei denen die verschiedensten Lehrer unserer Schule mit eingespannt wurden. Da dies aber zum einen kein Dauerzustand bleiben konnte und zum anderen auch hätte gefährlich werden können, haben wir neue Zaunelemente gekauft und aufgebaut. Der Zaun wurde dadurch ringsum erhöht und es hat — bisher — keine der Ziegen geschafft, darüber zu springen.

Zusammenfassend können wir sagen, dass es uns und den Tieren rundum gut geht und es uns allen mit Sicherheit nie langweilig wird. Da unsere Kosten in den letzten Monaten jedoch sehr hoch waren (Tierarzt, Zaun…) und unser Budget ausgeschöpft ist, würden wir uns über eine kleine Spende Ihrerseits sehr freuen. Denn auch etliche neue Aktionen sind schon in Planung, beispielsweise ein neuer, farbenfroher Anstrich des Stalles.

Seien Sie herzlich gegrüßt vom Schafstall-Team